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Alle Tatort-Eigenproduktionen des SWR werden seit 2019 mit einem von KlimAktiv entwickelten CO2-Rechner klimabilanziert. Ziel des SWR ist es schon seit geraumer Zeit, die CO2-Emissionen, die bei den Tatort-Produktionen entstehen, möglichst gering zu halten.
Schauspielern wird empfohlen, statt mit Auto oder Flugzeug mit der Bahn zum Dreh anzureisen. Ortsansässige Filmschaffende zu rekrutieren, Ferienwohnungen statt Hotelzimmer für die Filmcrew zu buchen und bei der Ausrüstung auf Langlebigkeit und Sparsamkeit zu achten, senkt die CO2-Emissionen ebenfalls. Auch die Verpflegung am Set und eine strikte Mülltrennung haben Einfluss auf die Treibhausgas-Bilanz. So trinkt die Film-Crew bei den Tatort-Drehs aufbereitetes Leitungswasser, vegetarisches Essen bis hin zu einem Veggie-Day pro Woche wird angeboten und Plastikgeschirr wird grundsätzlich vermieden.
Neben dem Tatort wird auch die Produktion der Fernsehserie „Die Fallers“ seit 2019 klimabilanziert. Für die Klimabilanzierungen wird der Greenshooting CO2-Rechner für Film- und TV-Produktionen von KlimAktiv verwendet. Dieser wurde im Auftrag der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH in Kooperation mit dem Südwestrundfunk (SWR) entwickelt und ermöglicht die komplette Bilanzierung inklusive Pre- und Postproduktion. So können Klimaaspekte bereits bei der Planung von Produktionen berücksichtigt werden.
Neben Green Inhouse, dessen Fokus auf den eigenproduzierten Tatorten und der langlaufenden Serie Fallers liegt, ist der SWR auch federführend an einer ARD Nachhaltigkeitsinitiative beteiligt.
In Zusammenarbeit mit WDR und rbb wurden Richtlinien erarbeitet, die als Handlungsleitfaden für die beteiligten Sender und Produzenten dienen sollen. „Wir rechnen mit ca. 30 Auftragsproduktionen im Jahr 2020, die sich auf freiwilliger Basis beteiligen und versuchen werden, den Kriterienkatalog der Nachhaltigkeitsmaßnahmen mit Unterstützung der Sender zu erfüllen. Die Bilanzierung auf Basis des CO2-Rechners von KlimAktiv ist dabei eines der Pflichtkriterien,“ erklärt Michael Becker, Leiter der Abteilung Szenische Herstellung, Auftragsproduktionen und Nachhaltigkeit beim SWR.
Nach Auswertung der Pilotphase Ende 2020 sollen die weiteren Maßnahmen und eine flächendeckende verbindliche Bilanzierung der ARD-Auftragsproduktionen neu erörtert werden.
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Februar 2020