Zum zweiten Mal in Folge unterstützte KlimAktiv die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur bei der Bilanzierung des Stadtgeburtstags in Karlsruhe. Bemerkenswert diesmal: Der gesamte 15-wöchige Festivalsommer zum 300-jährigen Bestehen der Stadt (KA300) wurde als klimaneutrale Veranstaltung gestaltet.
Es stand von Anfang an fest: der 300. Stadtgeburtstag mit seinen zahlreichen Veranstaltungen zwischen Juni und September 2015 sollte klimafair stattfinden. Die Stadt möchte den Stadtgeburtstag so nachhaltig wie möglich durchführen. Vorausschauendes Management und zahlreiche Maßnahmen sorgten dafür, dass die CO2-Emissionen auf ein Minimum reduziert werden konnten. Die CO2-Einsparmaßnahmen umfassten alle Bereiche des Veranstaltungsmanagements, von der Verwendung von Recyclingpapier für Programmbücher und Plakate, bis zur Schaffung von Anreizen für Fahrradfahrer und ÖPNV-Nutzer und zur Verwendung von Grünstrom.
Bei einem 15-wöchigen Festivalsommer mit über einer Million Besuchern lassen sich jedoch nicht alle CO2-Emissionen vermeiden. KlimAktiv unterstützte die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur gGmbH (KEK) darin, den CO2-Ausstoß der zentralen Veranstaltungen auf dem Festivalgelände im Schlossgarten zu ermitteln. Im Mittelpunkt der Beratungsleistungen standen die Definition der Systemgrenzen, Vorschläge zur pragmatischen Datenerhebung sowie die Validierung der Bilanzierungsmethodik. Dabei baute KlimAktiv auf den Erfahrungen aus der Bilanzierung des Karlsruher Stadtgeburtstags im Jahre 2013 auf, wenngleich die Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2015 einen erheblich größeren Umfang annahmen.
Aus den erhobenen Daten zum Energieverbrauch, zum Konsum, zur Mobilität, zum Abfallaufkommen und zu den Printprodukten ergab sich einen Gesamt-CO2-Ausstoß von 2.300 Tonnen, d.h. eine CO2-Tonnage von durchschnittlich 3,9 kg CO2e je Besucher der bilanzierten Veranstaltungen, was dem CO2-Fußabdruck des Konsums von ca. 4 Liter Milch oder ca. 18 Kilometer Autofahren entspricht.
Auf Grundlage der CO2-Bilanz wurde die Veranstaltung klimaneutral gestellt, d.h. es wurden für die entstandenen CO2-Emissionen sogenannte Emissionsreduktionszertifikate gekauft, die belegen, dass an anderer Stelle CO2 eingespart worden ist. Das Geld wurde in drei Klimaschutzprojekte mit sozialer Komponente investiert. 100 einkommensschwache Karlsruher Haushalte konnten so ihre alten Kühlschränke durch energieeffiziente, neue Geräte ersetzen. Ein Teil des Geldes fließt außerdem in ein Aufforstungsprojekt in Ecuador. Hier ziehen Grundschüler Jungpflanzen groß. Die Erlöse aus dem Verkauf der Setzlinge kommen der Schule zugute. In Uganda profitieren 600 einheimische Arbeitskräfte von einem großen und langfristig ausgerichteten Aufforstungsprojekt.
Quelle: KlimAktiv gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des Klimaschutzes mbH / 23.02.2016
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