„Studien haben gezeigt, dass es nichts bringt, Leuten Studien zu zeigen, um Sie zu überzeugen“, Erfahrung bringe da mehr. Das war nur eine der Lehren, die man aus dem Symposium anlässlich des KlimAktiv-Geburtstags mitnehmen konnte. Dank einführender Vorträge der Veranstalter KlimAktiv, Weltethos Institut und UnternehmensGrün, einer Videobotschaft des Tübinger OB Palmer, der die Schirmherrschaft über die Veranstaltung hatte sowie einer Klimasimulation unter der Leitung von Professor Florian Kapmeier erfuhren die Gäste, wie dringlich der Klimaschutz von allen angepackt werden muss, auch von der Wirtschaft.
Konkret ging es sogleich mit der Frage weiter, was Unternehmen bereits tun und welche Erfahrungen sie im Klimaschutz gemacht haben. Fünf Vertreter sehr unterschiedlicher Unternehmen waren der Einladung der Veranstalter gefolgt und haben den Besuchern des Symposiums „Klimaschutz als Markenzeichen – Wie machen Unternehmen einen Unterschied“ ehrliche Einblicke in die Aktivitäten ihrer Unternehmen gegeben.
Oliver Spring, Group Sustainability Manager bei Nomad Foods (u.a. die Marke iglo) teilte so seine Erfahrungen aus einem multinationalen Unternehmen, unter dessen Dach sich Werke befinden, in denen das Verständnis von unternehmerischem Klimaschutz stark variieren. Wie bringt man hier alle auf einen Nenner und findet gemeinsame Lösungen?
Elobau, ein Unternehmen spezialisiert auf Sensortechnik, welches durch dessen Geschäftsführer Michael Hetzer vorgestellt wurde, wirtschaftet hingegen seit Jahren klimaneutral, weitestgehend aus eigener Kraft. Ebenso wie die J. Schmalz GmbH, vorgestellt durch den Geschäftsführer Dr. Kurt Schmalz, befindet sich das Unternehmen in starker internationaler Konkurrenz. Beide sind sich jedoch einig, dass Klimaschutz hier kein Manko ist, sondern im Gegenteil Säule einer langfristigen Unternehmensplanung sein muss. Nicht nur, da mit der Bepreisung von CO2 zu rechnen ist, sondern auch, weil junge Talente von ihrem Arbeitgeber erwarten, dass dieser auch gesellschaftliche Verantwortung übernimmt.
Frau Birk, Leiterin Nachhaltigkeit der Produkte der Krones AG ging noch etwas weiter. Die Krones AG sehe vor allem in ihren Kunden, den Brauereien, die Krones-Abfüllanlagen nutzen, großes Einsparpotenzial. Kurzerhand wurde in ihrer Abteilung die Brauerei der Zukunft neu gedacht. Das Resultat: Ein Kraftwerk, dass zudem Bier produziert. Durch Effizienzsteigerungen und Umstellung der Prozesse wäre es möglich, neben der Produktion auch noch Haushalte mit Strom und Wärme zu versorgen. Noch steht die Anlage nicht, doch einzelne Elemente werden vermehrt nachgefragt.
Schließlich erklärte Elisabeth Huber, Geschäftsführerin von Taifun Tofu, dass Tofu als Ersatzprodukt für Fleisch den Konsumenten dient, um CO2 zu vermeiden. Zwar sei die Herstellung mit einem relativ hohen Energieverbrauch verbunden, doch fallen ein Großteil der Emissionen aus der Landwirtschaft weg, die in der Fleischproduktion entstehen.
Zum Abschluss lud KlimAktiv mit der Unterstützung der Sponsoren der Veranstaltung, Weiling, der Weinspezialisten Delinat und die Brauerei Clemens Härle, zum Empfang bei Sekt und vegetarischem Buffet. Schließlich gab es 15 Jahre Beratung in der CO2-Bilanzierung und 10 Jahre CO2-Rechner zu feiern.